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Beitrag vom 03.02.2010
Neue Initiative säkularer Musliminnen im Januar 2010 in Frankfurt gegründet
AVIVA-Redaktion
Die "Frankfurter Initiative progressiver Frauen" ist ein Zusammenschluss von engagierten, progressiven und akademisch oder beruflich qualifizierten
Frauen mit ursprünglich türkischer Herkunft,...
...die sich als Stimme für die Mehrheit von säkularen Frauen sieht, die sich in öffentlichen Debatten nicht vertreten fühlt.
Im Zusammenhang mit Integration beherrschen die Themen Moscheenbau, Religionsunterricht, Imamausbildung, muslimische Organisationen
sowie Unterschichtenprobleme die öffentliche Debatte. Integration wird immer wieder mit dem Islam in Verbindung gebracht.
Die in der Initiative zusammen geschlossenen Frauen möchte zeigen, dass erfolgreiche Integration und gesellschaftliche Teilhabe vor allem über Bildung und Chancengerechtigkeit, durch gezielte Förderung, aber auch durch Eigeninitiative, Fleiß und Ausdauer gelingen kann, sowie durch verantwortungsbewussten Umgang mit den Freiheiten, die der demokratische Staat seinen BürgerInnen garantiert.
Die Initiativengründerinnen sind Leistungsträgerinnen, berufstätig, gesellschaftspolitisch, sowohl ehrenamtlich als auch hauptberuflich aktiv, sind in der deutschen und europäischen Kultur fest verankert, ohne die durch ihre Herkunftskulturen geprägten Identitäten abzulegen und bilden das Netzwerk säkularer Bürgerinnen mit Ursprung aus einem islamisch geprägten Kulturkreis.
Sie wollen für ein modernes Frauenbild stehen, das sich durch Freiheit, Selbstbestimmung, beruflichen Erfolg, auch im Einklang mit Familie und Kindern, und durch ein gleichberechtigtes und respektvolles Miteinander zwischen Frau und Mann definiert. Zudem lehnen sie es ausdrücklich ab, auf ihre ethnische oder religiöse Zugehörigkeit reduziert zu werden und fordern Respekt als gleichberechtigte BürgerInnen. Religionsausübung betrachten sie als Privatangelegenheit.
Ziel der Initiative ist es, dem in den Medien und der Öffentlichkeit vorherrschenden Klischee der kopftuchtragenden bzw. verschleierten oder ungebildeten bzw. unterdrückten Migrantin entgegenzutreten.
Die junge Generation soll dazu ermutigt werden, die Chancen für Bildung und Ausbildung zu nutzen, um erfolgreich als mündige BürgerInnen an der freiheitlich-demokratischen Gesellschaft teilzuhaben und diese verantwortungsvoll mit zu gestalten. Die Initiative ist davon überzeugt, dass Integration spätestens im Kindergarten beginnt und die Schule der zentrale Ort der Integration und des friedlichen Miteinanders für eine gemeinsame Zukunft ist. Deshalb will die Frankfurter Initiative zwischen Schule, Elternhaus und SchülerInnen vermitteln.
Die Initiativgründerinnen wollen als kompetente Ansprechpartnerinnen in gesellschaftspolitischen Debatten eingebunden und in entsprechenden Gremien vertreten sein.
Die Koordinationsgruppe besteht aus Dr. Ezhar Cezairli (Zahnärztin, Mitglied in der Deutschen Islamkonferenz und im Integrationsbeirat Hessen), Gönül Halat-Mec (Rechtsanwältin),
Zeliha Dikmen (Diplom-Informatikerin) und Sunay Capkan (Diplom-Betriebswirtin).
Weitere Infos und Kontakt erhalten Sie unter:
www.frainfra.de